Wasserwerk Niedernhall
Weicheres Trinkwasser für das KochertalIm Wasserwerk Niedernhall produziert die NOW seit 2012 frisches Trinkwasser mit reduzierter Wasserhärte.
Behälter der Enthärtungsanlage und des Aktivkohlefilters
Das Rohwasser der örtlichen Brunnen und Quellen weist mit ca. 27 °dH eine hohe Wasserhärte auf. Daher wurde das Wasserwerk mit einer Enthärtungsanlage ausgerüstet, die die Wasserhärte auf 13-14 °dH reduziert. Wie bei anderen NOW-Wasserwerken führten technische und wirtschaftliche Aspekte zur Auswahl des CARIX-Verfahrens zur Wasserenthärtung, welches ein größeres Gebäude erfordert, dafür aber umweltfreundlicher und wirtschaftlicher als andere Varianten ist.
Broschüre Wasserwerk Niedernhall (2013) - PDF zum Download
Wie bei anderen NOW-Wasserwerken führten technische und wirtschaftliche Aspekte zur Auswahl des CARIX-Verfahrens zur Wasserenthärtung, welches ein größeres Gebäude erfordert, dafür aber umweltfreundlicher und wirtschaftlicher als andere Varianten ist.
Auf einen Blick:
Standort: | Niedernhall (Hohenlohekreis) |
Inbetriebnahme: | Oktober 2012 |
Brunnen und Quellen: | 29 |
Trinkwasserproduktion: | ca. 80 l/s (= ca. 6,9 Mio. Liter je Tag)* |
Aufbereitungsschritte: | 4 (inkl. Enthärtung) |
Reduzierung der Wasserhärte: | von ca. 27 °dH auf 13-14 °dH |
Im Wasserwerk Niedernhall wurde bereits in der Planungsphase auf einen energiesparenden Betrieb großen Wert gelegt. Eine Fotovoltaikanlage auf dem Gebäude erbringt sowie eine Turbine in der Eluat-Leitung produzieren jährlich eine Energiemenge von ca. 140.000 kWh und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur regenerativen Energiegewinnung und allgemeinen CO2-Einsparung.
Wie alle von der NOW neu errichteten Wasserwerke verfügt das Wasserwerk Niedernhall über einen sehr hohen IT-Standard und Automatisierungsgrad, welcher einen personallosen/vollautomatisierten Betrieb ermöglicht. Von der NOW-Leitstelle in Crailsheim aus kann das Wasserwerk rund um die Uhr überwacht und ferngesteuert sowie dessen Betriebsdaten ausgewertet werden.
Die technische Konzeption des Wasserwerks basiert auf dem vier Jahre zuvor in Weikersheim-Bronn errichteten ersten NOW-Wasserwerk, dessen Technik sich als äußerst zuverlässig erwiesen hatte. Die Planung und Bauleitung wurde weitgehend durch die eigene Ingenieurabteilung der NOW abgedeckt.
*Die Gemeinde Mulfingen erhält Trinkwasser vom Wasserwerk Niedernhall. Das dortige Rohwasser wird aus fördertechnischen Gründen im Wasserwerk Bronn aufbereitet.
Wasseraufbereitung
Im Wasserwerk Niedernhall wird das Rohwasser nach modernsten technischen und ökologischen Maßgaben in mehreren Schritten aufbereitet:
SCHRITT 1:
Das unbehandelte Wasser wird aus den beiden Rohwasserkammern in die Ultrafiltrationsanlage geleitet. Bei der Ultrafiltration werden ungelöste Teilchen (Partikel) und Krankheitserreger (Bakterien und Viren) durch eine poröse Membran wie bei einem Sieb zu 100 Prozent herausgefiltert. Die Membran hält alle Stoffe größer als 0,01 µm (= 0,00001 mm) zurück.
Trübstoffentfernung
Das unbehandelte Wasser wird aus den beiden Rohwasserkammern in die Ultrafiltrationsanlage geleitet. Bei der Ultrafiltration werden ungelöste Teilchen (Partikel) und Krankheitserreger (Bakterien und Viren) durch eine poröse Membran wie bei einem Sieb zu 100 Prozent herausgefiltert. Die Membran hält alle Stoffe größer als 0,01 µm (= 0,00001 mm) zurück.
SCHRITT 2:
Im Wasserwerk wurde zur (Teil-)Entfernung der Härtebildner Calcium und Magnesium aus dem Rohwasser sowie zur Reduzierung von Nitrat und Sulfat eine Ionenaustauschanlage installiert. Die Wasserhärte wird von durchschnittlich ca. 27 °dH (Härtebereich hart) auf 13-14 °dH (Härtebereich mittel) reduziert.
Reduzierung der Wasserhärte
Im Wasserwerk wurde zur (Teil-)Entfernung der Härtebildner Calcium und Magnesium aus dem Rohwasser sowie zur Reduzierung von Nitrat und Sulfat eine Ionenaustauschanlage installiert. Die Wasserhärte wird von durchschnittlich ca. 27 °dH (Härtebereich hart) auf 13-14 °dH (Härtebereich mittel) reduziert.
SCHRITT 3:
Im nachgeschalteten Riesler wird das Trinkwasser anschließend belüftet. Dadurch wird die überschüssige Kohlensäure, die sich während der Enthärtung im Wasser ansammelt, entfernt (mechanische Entsäuerung).
Entsäuerung
Im nachgeschalteten Riesler wird das Trinkwasser anschließend belüftet. Dadurch wird die überschüssige Kohlensäure, die sich während der Enthärtung im Wasser ansammelt, entfernt (mechanische Entsäuerung).
SCHRITT 4:
Um zu vermeiden, dass im Fall einer schadhaften Ultrafiltrationsmembran Mikroorganismen ins Reinwasser gelangen können, ist als zusätzliche Sicherheitsstufe eine UV-Desinfektionsanlage installiert. Auf die Dosierung von Chlor im Normalbetrieb kann deshalb verzichtet werden.
UV-Desinfektion
Um zu vermeiden, dass im Fall einer schadhaften Ultrafiltrationsmembran Mikroorganismen ins Reinwasser gelangen können, ist als zusätzliche Sicherheitsstufe eine UV-Desinfektionsanlage installiert. Auf die Dosierung von Chlor im Normalbetrieb kann deshalb verzichtet werden.
Messgröße / Parameter | Einheit | lfd. Nr. | Grenzwert TrinkwV | Analysewert |
Mikrobiologische Parameter, Anlage 1 - Teil 1 | ||||
Escherichia coli | Anz./100 mL | 1 | 0 | 0 |
Enterokokken | Anz./100 mL | 2 | 0 | 0 |
Chemische Parameter, Anlage 2 - Teil 1 | ||||
Acrylamid | mg/L | 1 | 0,0001 | n.e. |
Benzol | mg/L | 2 | 0,001 | < 0,00010 |
Bor | mg/L | 3 | 1 | 0,04 |
Bromat | mg/L | 4 | 0,01 | < 0,003 |
Chrom | mg/L | 5 | 0,05 | < 0,00050 |
Cyanid | mg/L | 6 | 0,05 | < 0,0050 |
1,2-Dichlorethan | mg/L | 7 | 0,003 | < 0,0005 |
Fluorid | mg/L | 8 | 1,5 | 0,15 |
Nitrat | mg/L | 9 | 50 | 15,4 |
Pflanzenschutzmittel und Biozidprodukte je Einzelsubstanz | mg/L | 10 | 0,0001 | < 0,00003 |
Summe Einzelsubstanzen | mg/L | 11 | 0,0005 | n.n. |
Summe der PFAS | µg/L | 0,1 | n.n. | |
Summe 4 PFAS (PFOA, PFNA, PFHxS, PFOS) | µg/L | 0,02 | n.n. | |
Bisphenol A | mg/L | 0,0025 | < 0,00005 | |
Quecksilber | mg/L | 12 | 0,001 | < 0,0001 |
Selen | mg/L | 13 | 0,01 | < 0,0005 |
Tetrachlorethen + Trichlorethen | mg/L | 14 | 0,01 | < 0,0002 |
Uran | mg/L | 15 | 0,01 | 0,00027 |
Chemische Parameter, Anlage 2 - Teil 2 | ||||
Antimon | mg/L | 1 | 0,005 | < 0,0005 |
Arsen | mg/L | 2 | 0,01 | < 0,001 |
Benzo-(a)-pyren | mg/L | 3 | 0,00001 | < 0,000002 |
Blei | mg/L | 4 | 0,01 | < 0,001 |
Cadmium | mg/L | 5 | 0,003 | < 0,0003 |
Epichlorhydrin | mg/L | 6 | 0,0001 | n.e. |
Kupfer | mg/L | 7 | 2 | < 0,005 |
Nickel | mg/L | 8 | 0,02 | < 0,002 |
Nitrit | mg/L | 9 | 0,5 | < 0,010 |
Polycycl. arom. Kohlenwasserstoffe | mg/L | 10 | 0,0001 | < 0,000002 |
Trihalogenmethane | mg/L | 11 | 0,05 | < 0,0003 |
Vinylchlorid | mg/L | 12 | 0,0005 | < 0,0001 |
Indikatorparameter, Anlage 3/3A - Teil 1 | ||||
Aluminium | mg/L | 1 | 0,2 | < 0,02 |
Ammonium | mg/L | 2 | 0,5 | 0,01 |
Chlorid | mg/L | 3 | 250 | 21,7 |
Clostridium perfringens (einschl. Sporen) | Anz./100 mL | 4 | 0 | 0 |
Coliforme Bakterien | Anz./100 mL | 5 | 0 | 0 |
Eisen | mg/L | 6 | 0,2 | < 0,005 |
Färbung (SAK 436 nm) | 1/m | 7 | 0,5 | < 0,02 |
Geruch | TON | 8 | 3 bei 23°C | 1 |
Geschmack | - | 9 | - | neutral |
Koloniezahl bei 22 °C | Anzahl/mL | 10 | 20/mL | 0 |
Koloniezahl bei 36 °C | Anzahl/mL | 11 | 100/mL | 0 |
Elektrische Leitfähigkeit (25 °C) | µS/cm | 12 | 2790 | 525 |
Mangan | mg/L | 13 | 0,05 | < 0,005 |
Natrium | mg/L | 14 | 200 | 17,6 |
Organisch geb. Kohlenstoff (TOC) | mg/L | 15 | - | < 0,5 |
Oxidierbarkeit | mg/L O2 | 16 | 5,0 | 0,2 |
Sulfat | mg/L | 17 | 250 | 38,7 |
Trübung | FNU | 18 | 1 | < 0,05 |
pH-Wert | - | 19 | 6,5 u. 9,5 | 7,38 |
Calcitlösekapazität | mg/L | 20 | 5 | 2,5 |
Tritium | Bq/L | 2 | 100 | n.d. |
Gesamtrichtdosis | mSv/Jahr | 3 | 0,1 | n.d. |
Weitere Parameter (Wasch- und Reinigungsmittelgesetz) | ||||
Säurekapazität bis pH 4,3 | mol/m3 | 3,96 | ||
Carbonathärte | °dH | 10,9 | ||
Calcium | mg/L | 68,1 | ||
Magnesium | mg/L | 13,8 | ||
Kalium | mg/L | 2,1 | ||
Summe Erdalkalien | mol/m3 | 2,27 | ||
Gesamthärte | °dH | 12,7 |