Wasserwerk Bronn
Größtes NOW-Wasserwerk mit ModelcharakterDas Wasserwerk Bronn bei Weikersheim ist das größte Wasserwerk der NOW. Die positiven Betriebserfahrungen mit der 2008 in Betrieb genommenen Anlage waren wegweisend für den Bau weiterer neuer Wasserwerke im gesamten Verbandsgebiet.
Weiterer Vorteil eines gemeinsamen Wasserwerks: Durch die Vernetzung der einzelne Wasservorkommen über das Wasserwerk Bronn können die lokalen Wasserressourcen effizienter genutzt werden. Nicht benötigtes Wasser einer Kommune kann nun über das Wasserwerk ins NOW-Netz eingespeist werden, was die Versorgungssicherheit in der gesamten Region erhöht.
Im Wasserwerk Bronn bereitet die NOW das Trinkwasser aus insgesamt 45 Brunnen und Quellen zentral auf. Die Wasserfassungen befinden sich im südlichen Main-Tauber-Kreis (Creglingen, Igersheim, Rengershausen, Weikersheim), im nördlichen Landkreis Schwäbisch Hall (Niederstetten, Schrozberg) und im Kochertal im Hohenlohekreis (Dörzbach, Krautheim, Mulfingen).
Broschüre Wasserwerk Bronn (2009) - PDF zum Download
Natürliche Trübstoffe, Mikroplastik und Krankheitserregern werden mittels einer vollautomatisierten Ultrafiltrationsanlage entfernt. In der Anlage befinden sich Membranen, deren Poren sämtliche Teilchen größer als 0,01 μm (= 0,00001 mm) zurückhalten. Die Poren der Membranen sind somit 7.000-mal feiner als ein menschliches Haar. Um zu vermeiden, dass im Fall einer schadhaften Ultrafiltrationsmembran Mikroorganismen ins Reinwasser gelangen können, ist als zusätzliche Sicherheitsstufe eine UV-Desinfektionsanlage im Wasserwerk installiert. Auf die Dosierung von Chlor kann deshalb verzichtet werden.
Auf einen Blick:
Standort: | Weikersheim (Main-Tauber-Kreis) |
Inbetriebnahme: | Juni 2008 |
Brunnen und Quellen: | 45 |
Trinkwasserproduktion: | ca. 100 l/s (= ca. 8,6 Mio. Liter je Tag) |
Aufbereitungsschritte: | 4 (inkl. Enthärtung) |
Reduzierung der Wasserhärte: | von ca. 26 °dH auf 13-14 °dH |
Bereits in der Planungsphase wurde auf einen energiesparenden Betrieb des Wasserwerks großen Wert gelegt. Zum Beispiel nutzt eine Wärmepumpe die Wärme aus dem Schaltraum zur Klimatisierung des Gebäudes. Eine Photovoltaikanlage auf den Wasserkammern sowie eine Turbine in der Eluat-Leitung erbringen jährlich eine Energiemenge von ca. 175.000 kWh und leistet einen wichtigen Beitrag zur regenerativen Energiegewinnung und allgemeinen CO2-Einsparung.
Wie alle von der NOW neu errichteten Wasserwerke verfügt das Wasserwerk Murrtal über einen sehr hohen IT-Standard und Automatisierungsgrad, welcher einen personallosen/vollautomatisierten Betrieb ermöglicht. Von der NOW-Leitstelle in Crailsheim aus kann das Wasserwerk rund um die Uhr überwacht und ferngesteuert sowie dessen Betriebsdaten ausgewertet werden.
Wasseraufbereitung
Im Wasserwerk Bronn wird das Rohwasser nach modernsten technischen und ökologischen Maßgaben in mehreren Schritten aufbereitet:
SCHRITT 1:
Das unbehandelte Wasser wird aus den beiden Rohwasserkammern in die Ultrafiltrationsanlage geleitet. Bei der Ultrafiltration werden ungelöste Teilchen (Partikel) und Krankheitserreger (Bakterien und Viren) durch eine poröse Membran wie bei einem Sieb zu 100 Prozent herausgefiltert. Die Membran hält alle Stoffe größer als 0,01 µm (= 0,00001 mm) zurück.
Trübstoffentfernung
Das unbehandelte Wasser wird aus den beiden Rohwasserkammern in die Ultrafiltrationsanlage geleitet. Bei der Ultrafiltration werden ungelöste Teilchen (Partikel) und Krankheitserreger (Bakterien und Viren) durch eine poröse Membran wie bei einem Sieb zu 100 Prozent herausgefiltert. Die Membran hält alle Stoffe größer als 0,01 µm (= 0,00001 mm) zurück.
SCHRITT 2:
Im Wasserwerk wurde zur (Teil-)Entfernung der Härtebildner Calcium und Magnesium aus dem Rohwasser sowie zur Reduzierung von Nitrat und Sulfat eine Ionenaustauschanlage installiert. Die Wasserhärte wird von durchschnittlich ca. 26 °dH (Härtebereich hart) auf 13-14 °dH (Härtebereich mittel) reduziert.
Reduzierung der Wasserhärte
Im Wasserwerk wurde zur (Teil-)Entfernung der Härtebildner Calcium und Magnesium aus dem Rohwasser sowie zur Reduzierung von Nitrat und Sulfat eine Ionenaustauschanlage installiert. Die Wasserhärte wird von durchschnittlich ca. 26 °dH (Härtebereich hart) auf 13-14 °dH (Härtebereich mittel) reduziert.
SCHRITT 3:
Im nachgeschalteten Riesler wird das Trinkwasser anschließend belüftet. Dadurch wird die überschüssige Kohlensäure, die sich während der Enthärtung im Wasser ansammelt, entfernt (mechanische Entsäuerung).
Entsäuerung
Im nachgeschalteten Riesler wird das Trinkwasser anschließend belüftet. Dadurch wird die überschüssige Kohlensäure, die sich während der Enthärtung im Wasser ansammelt, entfernt (mechanische Entsäuerung).
SCHRITT 4:
Um zu vermeiden, dass im Fall einer schadhaften Ultrafiltrationsmembran Mikroorganismen ins Reinwasser gelangen können, ist als zusätzliche Sicherheitsstufe eine UV-Desinfektionsanlage installiert. Auf die Dosierung von Chlor im Normalbetrieb kann deshalb verzichtet werden.
UV-Desinfektion
Um zu vermeiden, dass im Fall einer schadhaften Ultrafiltrationsmembran Mikroorganismen ins Reinwasser gelangen können, ist als zusätzliche Sicherheitsstufe eine UV-Desinfektionsanlage installiert. Auf die Dosierung von Chlor im Normalbetrieb kann deshalb verzichtet werden.
Messgröße / Parameter | Einheit | lfd. Nr. | Grenzwert TrinkwV | Analysewert |
Mikrobiologische Parameter, Anlage 1 - Teil 1 | ||||
Escherichia coli | Anz./100 mL | 1 | 0 | 0 |
Enterokokken | Anz./100 mL | 2 | 0 | 0 |
Chemische Parameter, Anlage 2 - Teil 1 | ||||
Acrylamid | mg/L | 1 | 0,0001 | n.e. |
Benzol | mg/L | 2 | 0,001 | < 0,00010 |
Bor | mg/L | 3 | 1 | < 0,02 |
Bromat | mg/L | 4 | 0,01 | < 0,003 |
Chrom | mg/L | 5 | 0,05 | < 0,00050 |
Cyanid | mg/L | 6 | 0,05 | < 0,0050 |
1,2-Dichlorethan | mg/L | 7 | 0,003 | < 0,0005 |
Fluorid | mg/L | 8 | 1,5 | 0,13 |
Nitrat | mg/L | 9 | 50 | 22,1 |
Pflanzenschutzmittel und Biozidprodukte je Einzelsubstanz | mg/L | 10 | 0,0001 | < 0,00003 |
Summe Einzelsubstanzen | mg/L | 11 | 0,0005 | n.n. |
Summe der PFAS | µg/L | 0,1 | n.n. | |
Summe 4 PFAS (PFOA, PFNA, PFHxS, PFOS) | µg/L | 0,02 | n.n. | |
Bisphenol A | mg/L | 0,0025 | < 0,00005 | |
Quecksilber | mg/L | 12 | 0,001 | < 0,0001 |
Selen | mg/L | 13 | 0,01 | < 0,0005 |
Tetrachlorethen + Trichlorethen | mg/L | 14 | 0,01 | < 0,0002 |
Uran | mg/L | 15 | 0,01 | 0,00039 |
Chemische Parameter, Anlage 2 - Teil 2 | ||||
Antimon | mg/L | 1 | 0,005 | < 0,0005 |
Arsen | mg/L | 2 | 0,01 | < 0,001 |
Benzo-(a)-pyren | mg/L | 3 | 0,00001 | < 0,000002 |
Blei | mg/L | 4 | 0,01 | < 0,001 |
Cadmium | mg/L | 5 | 0,003 | < 0,0003 |
Epichlorhydrin | mg/L | 6 | 0,0001 | n.e. |
Kupfer | mg/L | 7 | 2 | < 0,005 |
Nickel | mg/L | 8 | 0,02 | < 0,002 |
Nitrit | mg/L | 9 | 0,5 | < 0,010 |
Polycycl. arom. Kohlenwasserstoffe | mg/L | 10 | 0,0001 | < 0,000002 |
Trihalogenmethane | mg/L | 11 | 0,05 | 0,0023 |
Vinylchlorid | mg/L | 12 | 0,0005 | < 0,0001 |
Indikatorparameter, Anlage 3/3A - Teil 1 | ||||
Aluminium | mg/L | 1 | 0,2 | < 0,02 |
Ammonium | mg/L | 2 | 0,5 | 0,01 |
Chlorid | mg/L | 3 | 250 | 10,9 |
Clostridium perfringens (einschl. Sporen) | Anz./100 mL | 4 | 0 | 0 |
Coliforme Bakterien | Anz./100 mL | 5 | 0 | 0 |
Eisen | mg/L | 6 | 0,2 | < 0,005 |
Färbung (SAK 436 nm) | 1/m | 7 | 0,5 | < 0,02 |
Geruch | TON | 8 | 3 bei 23°C | 1 |
Geschmack | - | 9 | - | neutral |
Koloniezahl bei 22 °C | Anzahl/mL | 10 | 20/mL | 0 |
Koloniezahl bei 36 °C | Anzahl/mL | 11 | 100/mL | 0 |
Elektrische Leitfähigkeit (25 °C) | µS/cm | 12 | 2790 | 504 |
Mangan | mg/L | 13 | 0,05 | < 0,005 |
Natrium | mg/L | 14 | 200 | 8,1 |
Organisch geb. Kohlenstoff (TOC) | mg/L | 15 | - | 0,6 |
Oxidierbarkeit | mg/L O2 | 16 | 5,0 | 0,1 |
Sulfat | mg/L | 17 | 250 | 37,7 |
Trübung | FNU | 18 | 1 | < 0,05 |
pH-Wert | - | 19 | 6,5 u. 9,5 | 7,50 |
Calcitlösekapazität | mg/L | 20 | 5 | -5,1 |
Tritium | Bq/L | 2 | 100 | n.d. |
Gesamtrichtdosis | mSv/Jahr | 3 | 0,1 | n.d. |
Weitere Parameter (Wasch- und Reinigungsmittelgesetz) | ||||
Säurekapazität bis pH 4,3 | mol/m3 | 3,93 | ||
Carbonathärte | °dH | 10,9 | ||
Calcium | mg/L | 74,1 | ||
Magnesium | mg/L | 14,7 | ||
Kalium | mg/L | 1,6 | ||
Summe Erdalkalien | mol/m3 | 2,45 | ||
Gesamthärte | °dH | 13,7 |
Good Practice Energieeffizienz
Die energetische Analyse der Rohwasserkonzeption hat ergeben, dass jährlich fast 800.000 kWh eingespart werden. Bei einer Steigerung der Bereitstellungsmenge von 3,4 Mio. m³/a auf 3,6 Mio. m³/a wurde die für die Bereitstellung aufgewendete Gesamtenergie von ca. 5,5 Mio. kWh/a auf 4,7 Mio. kWh/a reduziert. Mit dem ausgezeichneten Energieeffizienzprojekt trägt die NOW zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz bei.
Windkraftanlage
Windkraftanlage beim Wasserwerk Bronn
Der Einsatz der Windkraftanlage bei einem Wasserwerk ist ideal, da Grundstück, Zufahrt, kurze Anschlusskabel zum Wasserwerk sowie die erforderliche Infrastruktur bereits vorhanden sind. Da die Wasserkammern des Wasserwerks sowie die höhergelegenen, großvolumigen NOW-Wasserbehälter außerdem über ausreichend Pufferkapazitäten verfügen, können in windreichen Zeiten die Hochbehälter befüllt und in windschwachen Zeiten abgewirtschaftet werden. Insofern stellt die Kombination der Windenergienutzung mit der Wasserversorgung ein interessantes Novum bei der Speicherung von überschüssiger Windenergie dar.