Wasserwerk Grimmbach

Hohe Wasserqualität durch moderne Wasseraufbereitung
Mit Blick auf den stattfindenden Klimawandels ist es von entscheidender Bedeutung, die in der Region vorhandenen Wasservorkommen effizient und nachhaltig zu nutzen, um auch in zukünftigen Hochverbrauchszeiten über ausreichend Wasserreserven zu Verfügen.
Wasserwerk Grimmbach
Wasserwerk Grimmbach
Im Kochertal bei Braunsbach (Hohenlohekreis) befindet sich der Brunnen Grimmbach. Um das Rohwasser des Brunnens in vollem Umfang und hoher Wasserqualität nutzen zu können, wurde 2018 das neue Wasserwerk Grimmbach in Betrieb genommen. Das Wasserwerk ist Bestandteil einer engen Kooperation von NOW, Braunsbach, Kupferzell und Untermünkheim zur effektiven und nachhaltigen Nutzung örtlichen Wasservorkommen um die Versorgungssicherheit und Wasserqualität weiter zu erhöhen.

Im Wasserwerk Grimmbach kommt zur Entfernung von natürlichen Trübstoffen, Mikroplastik und Krankheitserregern eine vollautomatische Ultrafiltrationsanlage zum Einsatz. Als Filter kommen poröse Membranen zum Einsatz, der Poren sämtliche Teilchen größer als 0,01 μm (= 0,00001 mm) zurückhalten. Die Poren der Membranen sind somit 7.000 Mal feiner als ein menschliches Haar. Um zu vermeiden, dass im Fall einer schadhaften Ultrafiltrationsmembran Mikroorganismen ins Reinwasser gelangen können, wird das Trinkwasser am Ende des Aufbereitungsprozesses mit UV-Licht desinfiziert. Auf die Dosierung von Chlor kann deshalb verzichtet werden.

 Auf einen Blick:

 
Inbetriebnahme: März 2018
Brunnen: 1
Aufbereitungsmenge: ca. 6 l/s Rohwasser
Trinkwasserproduktion: ca. 5 l/s (= ca. 430.000 Liter je Tag)
Aufbereitungsschritte: 3 (inkl. Enthärtung)
Reduzierung der Wasserhärte: von ca. 28 °dH auf 13-14 °dH
Das Rohwasser des Brunnen Grimmbach weist mit ca. 28 °dH eine sehr hohe Wasserhärte auf (Härtebereich hart). Im Wasserwerk wird das Wasser per Umkehrosmoseverfahren enthärtet. Dabei wird die Wasserhärte auf 13-14 °dH reduziert (Härtebereich mittel).

Ein Teil des aufbereiteten Trinkwassers wird vom Wasserwerk direkt an die Gemeinde Braunsbach abgegeben. Der übrige Teil wird über eine neue 1,7 km lange Anschlussleitung in das südlich verlaufende NOW-Fernwasserversorgungsnetz eingespeist.

Wie alle von der NOW neu errichteten Wasserwerke verfügt das Wasserwerk Grimmbach über einen sehr hohen IT-Standard und Automatisierungsgrad, welcher einen personallosen/vollautomatisierten Betrieb ermöglicht. Von der NOW-Leitstelle in Crailsheim aus kann das Wasserwerk rund um die Uhr überwacht und ferngesteuert sowie dessen Betriebsdaten ausgewertet werden.

Wasseraufbereitung

Im Wasserwerk Grimmbach wird das Rohwasser nach modernsten technischen und ökologischen Maßgaben in mehreren Schritten aufbereitet:
SCHRITT 1:

Trübstoffentfernung


Das unbehandelte Wasser wird aus den beiden Rohwasserkammern in die Ultrafiltrationsanlage geleitet. Bei der Ultrafiltration werden ungelöste Teilchen (Partikel) und Krankheitserreger (Bakterien und Viren) durch eine poröse Membran wie bei einem Sieb zu 100 Prozent herausgefiltert. Die Membran hält alle Stoffe größer als 0,01 µm (= 0,00001 mm) zurück.
SCHRITT 2:

Reduzierung der Wasserhärte


Im Wasserwerk erfolgt die Reduzierung der Wasserhärte im Umkehrosmoseverfahren. Die Wasserhärte wird von durchschnittlich ca. 28 °dH (Härtebereich hart) auf 13-14 °dH (Härtebereich mittel) reduziert.
SCHRITT 3:

UV-Desinfektion


Um zu vermeiden, dass im Fall einer schadhaften Ultrafiltrationsmembran Mikroorganismen ins Reinwasser gelangen können, ist als zusätzliche Sicherheitsstufe eine UV-Desinfektionsanlage installiert. Auf die Dosierung von Chlor im Normalbetrieb kann deshalb verzichtet werden.
Messgröße / ParameterEinheitlfd. Nr.Grenzwert TrinkwVAnalysewert
Mikrobiologische Parameter, Anlage 1 - Teil 1
Escherichia coli Anz./100 mL100
EnterokokkenAnz./100 mL200
Chemische Parameter, Anlage 2 - Teil 1
Acrylamid mg/L10,0001n.e.
Benzolmg/L20,001< 0,00010
Bormg/L310,05
Bromatmg/L40,01< 0,003
Chrommg/L50,05< 0,00050
Cyanidmg/L60,05< 0,0050
1,2-Dichlorethanmg/L70,003< 0,0005
Fluoridmg/L81,50,08
Nitratmg/L95010,5
Pflanzenschutzmittel und Biozidprodukte
je Einzelsubstanz mg/L100,0001< 0,00003
Summe Einzelsubstanzenmg/L110,0005n.n.
Quecksilbermg/L120,001< 0,0001
Selenmg/L130,01< 0,0005
Tetrachlorethen + Trichlorethenmg/L140,01< 0,0002
Uranmg/L150,010,00044
Chemische Parameter, Anlage 2 - Teil 2
Antimonmg/L10,005< 0,0005
Arsenmg/L20,01< 0,001
Benzo-(a)-pyrenmg/L30,00001< 0,000002
Bleimg/L40,01< 0,001
Cadmiummg/L50,003< 0,0003
Epichlorhydrin mg/L60,0001n.e.
Kupfermg/L72< 0,005
Nickelmg/L80,02< 0,002
Nitritmg/L90,5< 0,010
Polycycl. arom. Kohlenwasserstoffe mg/L100,0001< 0,000002
Trihalogenmethane mg/L110,05< 0,0003
Vinylchlorid mg/L120,0005< 0,0001
Indikatorparameter, Anlage 3/3A - Teil 1
Aluminiummg/L10,2< 0,02
Ammoniummg/L20,5< 0,01
Chloridmg/L325029,8
Clostridium perfringens (einschl. Sporen)Anz./100 mL400
Coliforme BakterienAnz./100 mL500
Eisenmg/L60,2< 0,005
Färbung (SAK 436 nm)1/m70,5< 0,02
GeruchTON83 bei 23°C1
Geschmack-9-neutral
Koloniezahl bei 22 °CAnzahl/mL1020/mL0
Koloniezahl bei 36 °CAnzahl/mL11100/mL0
Elektrische Leitfähigkeit (25 °C)µS/cm122790507
Manganmg/L130,05< 0,005
Natriummg/L1420020,4
Organisch geb. Kohlenstoff (TOC)mg/L15-< 0,5
Oxidierbarkeitmg/L O2165,0
Sulfatmg/L1725076,5
TrübungFNU181< 0,05
pH-Wert-196,5 u. 9,57,59
Calcitlösekapazitätmg/L2050,80
TritiumBq/L2100n.d.
GesamtrichtdosismSv/Jahr30,1n.d.
Weitere Parameter (Wasch- und Reinigungsmittelgesetz)
Säurekapazität bis pH 4,3mol/m32,65
Carbonathärte°dH7,4
Calciummg/L63,6
Magnesiummg/L13,2
Kaliummg/L1,2
Summe Erdalkalienmol/m32,13
Gesamthärte°dH11,9
Härtebereich-mittel (2)
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