Wasserwerk Wart
Neues Wasserwerk im TaubertalVor den Toren von Bad Mergentheim steht das Wasserwerk Wart. Die Inbetriebnahme erfolgt im Januar 2018. Seit dem wird das Rohwasser aus 12 Brunnen und 8 Quellen im Wasserwerk Wart zusammengeführt und zu frischem Trinkwasser mit reduzierter Wasserhärte aufbereitet.
Die örtlichen Brunnen und Quellen in Bad Mergentheim und Igersheim weißen mit 32 °dH (Härtebereich hart) eine hohe Wasserhärte auf. Wie in anderen NOW-Wasserwerken wurde aus technischen und wirtschaftlichen Aspekten eine Enthärtungsanlage nach dem CARIX-Verfahren im Wasserwerk Wart installiert, welches ein größeres Gebäude erfordert, dafür aber umweltfreundlicher und wirtschaftlicher als andere Varianten ist.
Auch wenn es wegen der guten Rohwasserqualität noch nicht erforderlich ist, wurde im Wasserwerk Wart prophylaktisch ein Aktivkohlefilter installiert. Damit reagiert die NOW auf die zunehmende Belastung des deutschen Grundwassers mit Spurenstoffen, z. B. Rückstände von Pflanzenschutzmitteln oder Medikamenten. Durch die Berücksichtigung des Aktivkohlefilters beim Bau des Wasserwerks, können langfristig Finanzmittel eingespart werden, da der nachträgliche Einbau einer Aktivkohlefiltration deutlich teurer und mit einem hohen Betriebsaufwand verbunden wäre.
Broschüre Wasserwerk Wart (2018) - PDF zum Download
Auf einen Blick:
Standort: | Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis) |
Inbetriebnahme: | Januar 2018 |
Brunnen und Quellen: | 20 |
Trinkwasserproduktion: | ca. 50 l/s (= ca. 4,3 Mio. Liter je Tag) |
Aufbereitungsschritte: | 5 (inkl. Enthärtung) |
Reduzierung der Wasserhärte: | von ca. 32 °dH auf 13-14 °dH |
Die Kammern fassen insgesamt 480 m³ Reinwasser, 400 m³ Rohwasser und 450 m³ Prozess- und Spülwasser. Neben dem Wasserwerk befindet sich ein Notstromaggregat mit 400 kVA Leistung.
Bereits in der Planungsphase wurde auf einen energiesparenden Betrieb des Wasserwerks Wert gelegt. Eine Fotovoltaikanlage auf dem Gebäude erbringt jährlich eine Energiemenge von ca. 55.000 kWh und leistet einen wichtigen Beitrag zur regenerativen Energiegewinnung und allgemeinen CO2-Einsparung.
Wie alle von der NOW neu errichteten Wasserwerke verfügt das Wasserwerk Wart über einen sehr hohen IT-Standard und Automatisierungsgrad, welcher einen personallosen/vollautomatisierten Betrieb ermöglicht. Von der NOW-Leitstelle in Crailsheim aus kann das Wasserwerk rund um die Uhr überwacht und ferngesteuert sowie dessen Betriebsdaten ausgewertet werden.
Wasseraufbereitung
Im Wasserwerk Wart wird das Rohwasser nach modernsten technischen und ökologischen Maßgaben in mehreren Schritten aufbereitet:
SCHRITT 1:
Das unbehandelte Wasser wird aus den beiden Rohwasserkammern in die Ultrafiltrationsanlage geleitet. Bei der Ultrafiltration werden ungelöste Teilchen (Partikel) und Krankheitserreger (Bakterien und Viren) durch eine poröse Membran wie bei einem Sieb zu 100 Prozent herausgefiltert. Die Membran hält alle Stoffe größer als 0,01 µm (= 0,00001 mm) zurück.
Trübstoffentfernung
Das unbehandelte Wasser wird aus den beiden Rohwasserkammern in die Ultrafiltrationsanlage geleitet. Bei der Ultrafiltration werden ungelöste Teilchen (Partikel) und Krankheitserreger (Bakterien und Viren) durch eine poröse Membran wie bei einem Sieb zu 100 Prozent herausgefiltert. Die Membran hält alle Stoffe größer als 0,01 µm (= 0,00001 mm) zurück.
SCHRITT 2:
Der Aktivkohlefilter beseitigt evtl. vorhandene Spurenstoffe wie z.B. Rückstände von Pflanzenschutzmitteln oder Medikamente sowie Geruchs- und Geschmacksstoffe. Aktivkohle ist ein natürliches Produkt, an deren feinporösen Oberfläche die Spurenstoffe zuverlässig haften bleiben.
Spurenstoffentfernung
Der Aktivkohlefilter beseitigt evtl. vorhandene Spurenstoffe wie z.B. Rückstände von Pflanzenschutzmitteln oder Medikamente sowie Geruchs- und Geschmacksstoffe. Aktivkohle ist ein natürliches Produkt, an deren feinporösen Oberfläche die Spurenstoffe zuverlässig haften bleiben.
SCHRITT 3:
Im Wasserwerk wurde zur (Teil-)Entfernung der Härtetebildner Calcium und Magnesium aus dem Rohwasser sowie zur Reduzierung von Nitrat und Sulfat eine Ionenaustauschanlage installiert. Die Wasserhärte wird von durchschnittlich ca. 32 °dH (Härtebereich hart) auf 13-14 °dH (Härtebereich mittel) reduziert.
Enthärtung
Im Wasserwerk wurde zur (Teil-)Entfernung der Härtetebildner Calcium und Magnesium aus dem Rohwasser sowie zur Reduzierung von Nitrat und Sulfat eine Ionenaustauschanlage installiert. Die Wasserhärte wird von durchschnittlich ca. 32 °dH (Härtebereich hart) auf 13-14 °dH (Härtebereich mittel) reduziert.
SCHRITT 4:
Im nachgeschalteten Riesler wird das Trinkwasser anschließend belüftet. Dadurch wird die überschüssige Kohlensäure, die sich während der Enthärtung im Wasser ansammelt, entfernt (mechanische Entsäuerung).
Entsäuerung
Im nachgeschalteten Riesler wird das Trinkwasser anschließend belüftet. Dadurch wird die überschüssige Kohlensäure, die sich während der Enthärtung im Wasser ansammelt, entfernt (mechanische Entsäuerung).
SCHRITT 5:
Um zu vermeiden, dass im Fall einer schadhaften Ultrafiltrationsmembran Mikroorganismen ins Reinwasser gelangen können, ist als zusätzliche Sicherheitsstufe eine UV-Desinfektionsanlage installiert. Auf die Dosierung von Chlor im Normalbetrieb kann deshalb verzichtet werden.
UV-Desinfektion
Um zu vermeiden, dass im Fall einer schadhaften Ultrafiltrationsmembran Mikroorganismen ins Reinwasser gelangen können, ist als zusätzliche Sicherheitsstufe eine UV-Desinfektionsanlage installiert. Auf die Dosierung von Chlor im Normalbetrieb kann deshalb verzichtet werden.
Messgröße / Parameter | Einheit | lfd. Nr. | Grenzwert TrinkwV | Analysewert |
Mikrobiologische Parameter, Anlage 1 - Teil 1 | ||||
Escherichia coli | Anz./100 mL | 1 | 0 | 0 |
Enterokokken | Anz./100 mL | 2 | 0 | 0 |
Chemische Parameter, Anlage 2 - Teil 1 | ||||
Acrylamid | mg/L | 1 | 0,0001 | n.e. |
Benzol | mg/L | 2 | 0,001 | < 0,00010 |
Bor | mg/L | 3 | 1 | 0,03 |
Bromat | mg/L | 4 | 0,01 | < 0,003 |
Chrom | mg/L | 5 | 0,05 | < 0,00050 |
Cyanid | mg/L | 6 | 0,05 | < 0,0050 |
1,2-Dichlorethan | mg/L | 7 | 0,003 | < 0,0005 |
Fluorid | mg/L | 8 | 1,5 | 0,16 |
Nitrat | mg/L | 9 | 50 | 20,9 |
Pflanzenschutzmittel und Biozidprodukte je Einzelsubstanz | mg/L | 10 | 0,0001 | < 0,00003 |
Summe Einzelsubstanzen | mg/L | 11 | 0,0005 | n.n. |
Summe der PFAS | µg/L | 0,1 | n.n. | |
Summe 4 PFAS (PFOA, PFNA, PFHxS, PFOS) | µg/L | 0,02 | n.n. | |
Bisphenol A | mg/L | 0,0025 | < 0,00005 | |
Quecksilber | mg/L | 12 | 0,001 | < 0,0001 |
Selen | mg/L | 13 | 0,01 | < 0,0005 |
Tetrachlorethen + Trichlorethen | mg/L | 14 | 0,01 | < 0,0002 |
Uran | mg/L | 15 | 0,01 | 0,00015 |
Chemische Parameter, Anlage 2 - Teil 2 | ||||
Antimon | mg/L | 1 | 0,005 | < 0,0005 |
Arsen | mg/L | 2 | 0,01 | < 0,001 |
Benzo-(a)-pyren | mg/L | 3 | 0,00001 | < 0,000002 |
Blei | mg/L | 4 | 0,01 | < 0,001 |
Cadmium | mg/L | 5 | 0,003 | < 0,0003 |
Epichlorhydrin | mg/L | 6 | 0,0001 | n.e. |
Kupfer | mg/L | 7 | 2 | < 0,005 |
Nickel | mg/L | 8 | 0,02 | < 0,002 |
Nitrit | mg/L | 9 | 0,5 | < 0,010 |
Polycycl. arom. Kohlenwasserstoffe | mg/L | 10 | 0,0001 | < 0,000002 |
Trihalogenmethane | mg/L | 11 | 0,05 | < 0,0003 |
Vinylchlorid | mg/L | 12 | 0,0005 | < 0,0001 |
Indikatorparameter, Anlage 3/3A - Teil 1 | ||||
Aluminium | mg/L | 1 | 0,2 | < 0,02 |
Ammonium | mg/L | 2 | 0,5 | < 0,01 |
Chlorid | mg/L | 3 | 250 | 18,1 |
Clostridium perfringens (einschl. Sporen) | Anz./100 mL | 4 | 0 | 0 |
Coliforme Bakterien | Anz./100 mL | 5 | 0 | 0 |
Eisen | mg/L | 6 | 0,2 | < 0,005 |
Färbung (SAK 436 nm) | 1/m | 7 | 0,5 | < 0,02 |
Geruch | TON | 8 | 3 bei 23°C | 1 |
Geschmack | - | 9 | - | neutral |
Koloniezahl bei 22 °C | Anzahl/mL | 10 | 20/mL | 0 |
Koloniezahl bei 36 °C | Anzahl/mL | 11 | 100/mL | 0 |
Elektrische Leitfähigkeit (25 °C) | µS/cm | 12 | 2790 | 515 |
Mangan | mg/L | 13 | 0,05 | < 0,005 |
Natrium | mg/L | 14 | 200 | 15,0 |
Organisch geb. Kohlenstoff (TOC) | mg/L | 15 | - | < 0,5 |
Oxidierbarkeit | mg/L O2 | 16 | 5,0 | 0,1 |
Sulfat | mg/L | 17 | 250 | 30,8 |
Trübung | FNU | 18 | 1 | < 0,05 |
pH-Wert | - | 19 | 6,5 u. 9,5 | 7,50 |
Calcitlösekapazität | mg/L | 20 | 5 | -7,6 |
Tritium | Bq/L | 2 | 100 | n.d. |
Gesamtrichtdosis | mSv/Jahr | 3 | 0,1 | n.d. |
Weitere Parameter (Wasch- und Reinigungsmittelgesetz) | ||||
Säurekapazität bis pH 4,3 | mol/m3 | 3,97 | ||
Carbonathärte | °dH | 11,0 | ||
Calcium | mg/L | 75,2 | ||
Magnesium | mg/L | 12,5 | ||
Kalium | mg/L | 2,0 | ||
Summe Erdalkalien | mol/m3 | 2,39 | ||
Gesamthärte | °dH | 13,4 |